Lernen und Leisten

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Kinder haben ein natürliches Bedürfnis zu lernen und sie haben die Motivation eine altersenstsprechende Leistung zu erbringen. Dies beginnt bereits im Säuglingsalter: es entwickelt sich zunächst aus dem Spiel heraus, durch Lernen am Modell oder assoziatives Lernen.

Wenn Kinder irgendwann die Lust am Erlernen von Neuem verlieren, kann dies viele Gründe haben. Oft werden mögliche Schwierigkeiten bezüglich Lernen und Leisten erst in der Vorschule oder der Schule als solche erkannt. Doch die Ursachen liegen oft tiefer.

Wie zeigen sich mögliche Lern- und Leistungsstörungen?

  • Verweigerung erfüllbarer Anforderungen
  • Desinteresse an der Weiterentwicklung und von Neuem
  • Vermeidungsverhalten ( z.B. durch Ablenken, durch Weinerlichkeit oder aggressiven Ausrasten)
  • generelle Unlust, sobald Anforderungen gestellt werden
  • die langfristige Wiederholung immer gleicher Tätigkeiten, wenig Experimentierfreude
  • schlechte Gefühle in der Lernsituation z.B. plötzlich auftretende Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, die kurz nach Beendigung oder vor der Situation nicht zu beobachten sind
  • Lernblockaden

 

Die beschriebenen Verhaltensmuster laufen unbewusst ab. In der Regel hat das gezeigte Verhalten zuvor in einer (oder mehreren) Situation(en) zu einer "Lösung" geführt. Unser Gehirn speichert solche Möglichkeiten dann sehr schnell und effektiv als "sinnvolle Strategie" ab.

 

Mögliche Ursachen für Lern- und Leistungsstörungen

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  • Entwicklungsstörungen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Teilleistungsstörungen ( z.B. Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie)
  • Aufmerksamkeitsschwierigkeiten
  • Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
  • Lateralitätsprobleme
  • ungünstige Eigensteuerung/ „Lernblockaden“
  • ungünstige Lernstrategien
  • emotionale Probleme

 

Lern- und Leistungsstörungen sind nicht angeboren. Sie sind – so paradox es klingt - erlernt und festigen sich mit jedem mal, bei dem das Verhaltensmuster abläuft.

 

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Um den Teufelskreis einer Lern- und Leistungsstörung erfolgreich zu durchbrechen, kann professionelle Unterstützung auch bei Ergotherapeuten eingeholt werden. Denn es sollte so schnell wie möglich eine Situation geschaffen werden, die eine positive Lernerfahrung ermöglicht.

 

Die Behandlung von Lern- und Leistungsstörungen beinhaltet in der Ergotherapie

  • Training altersentsprechender Basisfertigkeiten
  • Training erforderlicher, sensomotorischer Leistungen
  • Training einer positiven Eigensteuerung beim Lernen
  • Erwerb von funktionierenden Lernstrategien
  • Förderung von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung
  • sozio-emotionale Stabilisierung
  • Erkennen und trainieren von Kommunikations- und Beziehungssignalen in der Lernsituation auf verhaltenstherapeutischer Basis (z.B. "richtig Loben"; kein "Strafen" bei Fehlern)